Richtfest am Haus der Begegnung
Von Thomas Bartel.
Ein Richtkranz mit bunten Bändern flattert über dem neuen Haus der Begegnung (HdB) im Schatten von St. Peter: Rund 150 Gemeindemitglieder waren am Freitagnachmittag (21.4.) zum Bissenkamp gekommen, um das wichtige Bauprojekt der katholischen Gemeinde in Waltrop in Augenschein zu nehmen. Zuerst verkündete Zimmermeister Werner Schomberg vom Gerüst aus in Reimform die Vollendung des Rohbaus. Anschließend durfte Pfarrer Dr. Carsten Roeger, nachdem er in bewährter Handwerksmanier einen ordentlichen Schluck Schnaps getrunken hatte, auf dem Dach den letzten Nagel ins Holz einschlagen.
Zimmermeister Werner Schomberg, Architektin Sonja Bitter, Hermann Geldmann und Pfarrer Dr. Carsten Roeger (v. l.) stehen im künftigen Pfarrsaal und präsentieren den Grundstein des neuen HdB
Aber die beste Nachricht hatte wohl Sonja Bitter parat: Die Bauleiterin vom Münsteraner Architektenbüro Hartig, Meyer, Wömpner erklärte, dass das 2,3 Millionen Euro teure Bauvorhaben wohl noch in diesem Jahr vollendet werden könne. „Ich hoffe, dass das neue HdB bis Weihnachten fertiggestellt ist“, betonte sie vor Ort.
Beim anschließenden Rundgang wagten zahlreiche Gemeindemitglieder einen Blick in die neuen Räumlichkeiten: „Ich bin überrascht, wie groß das neue HdB ist“, meinte etwa Mechthild Steinbrock vom Pfarreirat. Der neue Pfarrsaal etwa ist nicht nur 102 Quadratmeter groß, sondern zeigt durch seine Höhe von bis zu zehn Metern auch ein repräsentatives Format.
Vom Foyer im Zentrum des Gebäudes aus sind links zunächst Büroräume für die Gemeindereferenten und die Kita-Verbundleitung vorgesehen, während das Pfarrbüro im benachbarten alten Pfarrhaus untergebracht bleibt. Auch Küche und WCs sind im Parterre zu finden. Ein Fahrstuhl sorgt für Barrierefreiheit, die im alten HdB bekanntlich vermisst wurde. Im oberen Bereich liegen dann die kleineren Versammlungs- und Seminarräume – mit flexiblen Wänden.
Und wo hat die Pfarrjugend künftig ihr „Reich“? Praktisch dort, wo einst auch das Senfkorn stand, nämlich im rund 100 Quadratmeter großen Untergeschoss: Die Gruppenräume besitzen einen separaten Eingang, eine eigene Küchenzeile und bieten einen schönen Ausblick auf den Pfarrgarten, der nach Anschluss der Bauarbeiten neu gestaltet wird.
Kein Wunder also, dass die Pfadfinder voller Vorfreude bereits eine erste Gruppenstunde beim Richtfest abhielten und das von ihnen so geliebte Stockbrot am Lagerfeuer buken.
Auch ein Grundstein mit der Jahreszahl 2023 soll in Kürze noch im Eingangsbereich eingebaut werden, wie Hermann Geldmann vom Kirchenvorstand verriet. Dahinter wird dann eine Kapsel platziert, die mit dem aktuellen Pastoralplan, mit Münzen und einer Ausgabe der Waltroper Zeitung gefüllt werden soll. Eine künstlerisch gestaltete Urkunde schließlich gibt der Hoffnung Ausdruck, dass St. Peter eine lebendige Gemeinde bleiben solle und das neue Haus ein Ort des Glaubens, der Gemeinschaft und der Musik werde.
Eine Sorge treibt die Verantwortlichen der Gemeinde noch um: Zwar werde der größte Teil der Bauinvestition vom Bistum Münster getragen, doch auch die Heimatgemeinde habe einen Eigenanteil in Höhe von rund 53.000 Euro zu tragen. Da bislang erst gut 13.000 Euro etwa durch Kollekten gesammelt wurden, werden dringend noch Spendengelder benötigt. Wolfgang Bröer vom Pfarreirat kündigte für die nächsten Monate Aktionen etwa beim Pfarrfest und Konzerten an, um die Kasse zu füllen. Mehr Informationen für Spender seien auf der Internetseite www.unserhdb.de zu finden, empfahl er.
Viel Lob zollte Architektin Sonja Bitter den ausführenden Handwerkern und dem Bauunternehmen Gebrüder Lorenz: „Die Waltroper Firmen arbeiten alle Hand in Hand“, meinte sie. Deshalb rechne sie derzeit nicht mit Bauverzögerungen, denn auch Lieferprobleme von Baumaterial, wie noch im letzten Jahr, gebe es aktuell nicht mehr. Die Verblendung der Außenwände mit dem cremefarbenen Klinkerstein sei bereits angelaufen.
Die Fenster würden im Juni geliefert, dann folgten die Estrich-Arbeiten. Daher ist sie sehr zuversichtlich, dass die derzeit u. a. nach St. Marien oder St. Ludgerus ausquartierten Chöre, Vereine und Verbände Ende 2023 oder spätestens Anfang 2024 ins neue HdB einziehen können.
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Dank an Thomas Bartel und die Waltroper Zeitung
für die freundliche Genehmigung des
Abdrucks dieses Zeitungsartikels